Der ADAC warnt. Mit Flip-Flops kann man nicht sicher bremsen!
*Halt statt Optik*
Ob beim Ausflug an den Badesee, einem Trip in die Region oder dem ersten Date in
der Eisdiele – im Sommer fühlen sich die meisten in Sandalen oder Flip-Flops am
wohlsten. Doch auch wenn es angenehmer ist bei der Hitze auf geschlossene Schuhe
zu verzichten, sollten Autofahrer die Sicherheit bei ihrer Schuhwahl nicht
vernachlässigen. Anders als häufig angenommen, ist es zwar nicht verboten mit
Flip-Flops, Sandalen oder sogar barfuß Auto zu fahren, die Unfallgefahr kann
jedoch stark ansteigen.
Offene Schuhe bieten in der Regel weniger Halt. Die Gefahr, dass der Fuß während
einer kritischen Bremssituation vom Pedal abrutscht und das Auto nicht früh
genug zum Stehen kommt, ist erheblich höher als bei geschlossenen Schuhen.
Besonders gefährlich wird es, wenn sich während der Fahrt ein Flip-Flop vom Fuß
löst. Dieser kann sich im Fußraum verkeilen und die Pedale blockieren. „Beim
Fahren ohne Schuhe kann zudem häufig nicht schnell genug der erforderliche Druck
auf die Pedale ausgeübt werden, was einen verzögerten Bremsprozess zur Folge
haben kann“, erklärt Oliver Reidegeld, Pressesprecher des ADAC Hessen-Thüringen.
Autofahrer sollten sich daher auch nicht barfuß ans Steuer setzen.
Kommt es zu einem Unfall kann dem Fahrer eine gewisse Teilschuld zugesprochen
werden, da dieser gegen die im Straßenverkehr gebotene Sorgfaltspflicht
verstoßen hat. In manchen Fällen kann die eigene Kaskoversicherung Leistungen
aufgrund „grober Fahrlässigkeit“ mindern oder sogar ganz verweigern. Der ADAC
empfiehlt Schuhe zu wählen, die Halt und Sicherheit beim Autofahren geben und
nicht zu breit sind. „Wer nicht den ganzen Tag mit geschlossenen Schuhen
herumlaufen möchte, kann sich einfach ein Paar Turnschuhe als Ersatz in den
Kofferraum legen und vor der Fahrt schnell die Schuhe wechseln,“ rät Oliver
Reidegeld.
*So ungemütlich kann Füße hochlegen werden*
Neben den richtigen Schuhen ist auch die Sitzposition im Auto entscheidend für
die eigene Sicherheit. Viele Beifahrerinnen und Beifahrer tendieren dazu, es
sich vor allem auf langen Strecken gemütlich zu machen. Eine falsche
Sitzposition im Fahrzeug kann bei einem Unfall jedoch zu lebensgefährlichen
Verletzungen führen. Besonders gefährlich ist das Hochlegen der Füße auf das
Armaturenbrett.
Ein Crashtest der ADAC Unfallforschung mit 64 km/h zeigt, dass bei einer
Vollbremsung oder einem Unfall ein erhebliches Gefahrenpotenzial besteht. Wird
der Airbag durch einen Aufprall ausgelöst, entfaltet sich dieser mit einer
Geschwindigkeit von bis zu 400 km/h. Die auf dem Armaturenbrett liegenden Beine
werden in Richtung Oberkörper geschleudert und der Beifahrer wird wie ein
Klappmesser zusammengefaltet. Durch den Zusammenstoß des Kopfes mit den Knien
kann es zu schwersten Verletzungen am Kopf kommen, schwerwiegende Frakturen der
unteren Extremitäten und des Beckens sind ebenfalls keine Seltenheit.
„Nicht nur das Hochlegen von Füßen auf das Armaturenbrett, auch eine zu weit
nach hinten geneigte Lehne oder ein falsch angelegter Gurt am Körper können im
Fall eines Unfalls gravierende Folgen haben“, warnt Oliver Reidegeld.