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(YK). In ganz Deutschland werden die Mundschutzmasken knapp. Bestellungen dauern bis zur Auslieferung mehrere Wochen oder sind gar nicht mehr lieferbar. „Wir können jetzt wie der Vogel Strauß den Kopf in den Sand stecken, oder handeln und selbst etwas tun“, sagte Thomas Lampp, Notfallsanitäter und Hygienetechniker beim DRK im Kreisverband Schwalm-Eder und so entstand die Aktion der Retter, Mundschutzmasken wie in alten Zeiten selber zu nähen.

Aber da es nur durch die Belegschaft des Rettungszentrums in Schwalmstadt viel zu lange dauern würde bis das Wunschziel von Lampp erreicht ist, startete er kurzerhand mit seinen Kollegen am Montag einen Aufruf über die sozialen Medien wo er freiwillige Helfer für die Produktion der Masken und Spender für das Material suchte. Alleine auf Facebook wurde die Seite über 300-mal geteilt und es meldeten sich Näherinnen und Näher aus der ganzen Republik unter Anderem aus München, Berlin, Hamburg und Bremerhaven. Aber auch in den Räumen der Rettungswache wurden Tische unter Berücksichtigung des Sicherheitsabstandes aufgestellt und an Nähmaschinen angefangen, die Mundschutzmasken zu nähen. Viele freiwillige Helferinnen und Helfer arbeiten unermüdlich in der provisorischen „Mundschutz-Fabrik“ darunter auch ein Schneider und „Leni“ eine Hobbynäherin, die hauptberuflich Rettungsassistentin ist. „Leni“ ist auch die geistige Mutter für den Kinder Mundschutz, der speziell auf den Kinderstationen ausgegeben werden soll. Alles unter den der Situation angepassten Hygienevorschriften, wobei jeder Freiwillige sich beim Betreten der Räume die Hände desinfizieren muss und während der Arbeit einen Mundschutz trägt. Das Ziel der Mundschutzproduktion ist in zwei Etappen aufgegliedert. Zuerst sollen alle hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter auf den Rettungs- und Notarztwagen mit zwei Mundschutzen ausgestattet werden. Danach folgt die eigentliche Mamut Aufgabe. Die magische Zahl ist 181.000, denn das ist genau die Anzahl der Einwohner im Schwalm-Eder-Kreis, um jeden mit einem Mundschutz versorgen zu können. Ein Logistikunternehmen hat sich bereit erklärt, die Pakete mit den Rohlingen, die im Rettungszentrum vorbereitet werden, an die vielen freiwilligen Näherinnen und Nähern zu versenden und auch nach Fertigstellung wieder abzuholen. Das DRK in Schwalmstadt hat den Kampf gegen das Corona Virus mit einer tollen Aktion, die bundesweit unterstützt wird, aufgenommen. Dem Organisator Thomas Lampp war es aber auch besonders wichtig darauf hinzuweisen, dass der Mundschutz kein Freibrief ist, jetzt wieder das Haus verlassen zu können, sondern nur für z.B. Besorgungen für sich oder dritte dienlich ist.

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